Zu den Hauptaufgaben der Feuerwehren in Deutschland zählen die Brandbekämpfung und Erstmaßnahmen bei Einsätzen mit der Beteiligung von gefährlichen Stoffen und Gütern. Bei Einsätzen dieser Art müssen Feuerwehrangehörige oft in Umgebungen arbeiten, in denen Sauerstoffmangel herrscht und/oder Atemgifte vorhanden sind. Dieser Umstand macht das Tragen von Atemschutzgeräten unabdingbar, da die Einsatzkräfte ansonsten schwere oder tödliche Schädigungen erleiden können. Atemschutzgeräte sind bei der Feuerwehr in Form von Isoliergeräten, beispielsweise Pressluftatmer (in Gütersloh "Einflaschengeräte") und Regenerationsgeräte sowie als Filtergeräte vorhanden.

Der Einsatz von Atemschutzgeräten erfolgt vor dem Hintergrund verschiedener Richtlinien, Normen und Vorschriften. Bevor Einsatzkräfte unter Atemschutz eingesetzt werden können, muss zunächst einmal die körperliche und gesundheitliche Fähigkeit attestiert werden. Hierzu ist eine arbeitsmedizinische Eingangsuntersuchung (nach G26) sowie deren dreijährliche Wiederholung notwendig. Bei dieser Untersuchung werden u.a. ein Belastungs-EKG gemacht, das Lungenvolumen getestet und Laborwerte ermittelt.

Nach der Feststellung der Eignung für den Atemschutzeinsatz muss ein Atemschutzgeräteträgerlehrgang an der Kreisfeuerwehrschule in St. Vit besucht und erfolgreich abgeschlossen werden. Jeder Atemschutzgeräteträger muss zudem an einer jährlichen Übung in der "Atemschutzstrecke" der Feuerwehr Gütersloh teilnehmen. Hier müssen die Feuerwehrangehörigen mit angeschlossenen Atemschutzgeräten zunächst in einem "Belastungsteil" "Fahrrad fahren", 30m auf einer "Endlosleiter" steigen und auf einem Laufband gehen. Danach gehen sie truppweise in die Übungsstecke. Dort muss in Dunkelheit und bei künstlichem Rauch (Diskonebel) eine Strecke mit diversen Hindernissen abgegangen werden. Hier ist es an manchen Stellen auch erforderlich, das Atemschutzgerät abzuschnallen ohne die Luftzufuhr zu unterbrechen. So werden auch wichtige Handgriffe trainiert. Zusatzausbildungen in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr intensivieren die Kenntnisse und Fertigkeiten der Atemschutzgeräteträger, so z.B. bei sogenannten Heißausbildungen, bei denen unter Realbedingungen (Hitze & offenes Feuer) das taktische Vorgehen im Innenangriff eingeübt wird.

Die Sicherheit im Atemschutzeinsatz nimmt einen hohen Stellenwert ein. Schließlich birgt jeder Atemschutzeinsatz hohe Gefahren. Wenn sich ein Atemschutztrupp im Innenangriff befindet, steht grundsätzlich ein Rettungstrupp für das eigene Personal bereit. Jeder Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Gütersloh hat auf Stadtebene  ein zusätzliches Atemschutz-Notfall-Training durchlaufen, in dem das Retten und Selbstretten trainiert wird. Wichtige Handgriffe zum Wechseln der Atemschutzkomponenten sowie zum Retten einer Person mit angeschlossenem eigenen Atemschutzgerät werden dabei ausgiebig trainiert. Sobald ein Atemschutztrupp in den Einsatz geht, werden Name, Atemluftvorrat, Einsatzzeiten und genauer Aufenthaltsort im Objekt auf einer sogenannten "Atemschutztafel" erfasst und ständig überwacht.

Die Anforderungen an die körperliche Fitness sind enorm. So ist jeder Atemschutzgeräteträger angehalten, sich körperlich fit zu halten.