ZivilschutzsireneIn den 50ger Jahren wurden vom Bund Zivilschutzsirenen in den Städten und Gemeinden der Bundesrepublik installiert. Zur damaligen Zeit hatten sie vornehmlich die Aufgabe, die Bevölkerung bei Katastrophenfällen und vor allem im Verteidigungsfall zu warnen. Für deren Auslösung und Instandhaltung war das Bundeswarnamt zuständig. In der "Verordnung über öffentliche Schallzeichen" waren die jeweiligen Signale und ihre Bedeutungen festgelegt.

Um die Bevölkerung bei "Feuer und anderen Notständen" zu warnen, war ein 1- minütiger Dauerton mit zwei 12 Sekunden langen Unterbrechungen vorgesehen. Mit diesem Signal wurden folglich auch die Freiwilligen Feuerwehren alarmiert.

Als in den 70ger Jahren die Funkalarmierung bei den Feuerwehren Einzug hielt, wurden die Sirenen weiterhin genutzt. Sie wurden sogar umgerüstet, damit auch sie über Funk, von der jeweiligen Feuerwehrleitstelle, ausgelöst werden konnten.

In den 90ger Jahren sah der Bund, aufgrund zunehmender politischer Entspannung, keinen Grund mehr, die Sirenen weiterhin zu betreiben und plante den Abbau der Sirenen. Da aber vielerorts die Alarmierung der Feuerwehren über die Zivilschutzsirenen sichergestellt wurde, bot der Bund den Kommunen die kostenlose Übernahme an.

In Gütersloh wurden die Sirenen noch bis zur Einführung der digitalen Alarmierung regelmäßig genutzt. Da aus Kostengründen nicht jedes Mitglied einen Funkmelder besaß, wurde bei Großbränden und in der Urlaubszeit zusätzlich über Sirene alarmiert.

Mit der Einführung der digitalen Funkalarmierung erhielt jeder Feuerwehrmann (SB) in Gütersloh einen eigenen Funkrufmelder, sodass die Sirenen zur Alarmierung des Löschzuges Spexard nicht mehr notwendig waren. Dennoch wurden auch die Sirenen auf die digitale Technik umgerüstet und können im Bedarfsfall weiterhin durch die Kreisleitstelle ausgelöst werden. Die Sirene auf dem Dach des Gerätehauses Spexard kann zudem direkt vor Ort ausgelöst werden.

An jedem ersten Samstag im Monat werden die Sirenen im Stadtgebiet um 12:00 Uhr zur Probe ausgelöst. Bis zum Frühjahr 2017 wurde dabei der alte Warnton "Feuer und andere Notstände" ausgesendet. Dieses Signal wird nun aber nur noch im Bedarfsfall für die Alarmierung der Feuerwehr genutzt. Zur Probealarmierung wird nun ein 15 sec. Dauerton ausgesendet.

In den vergangenen Jahren rücken die Sirenen wieder zunehmend ins Blickfeld um eine Warnung der Bevölkerung zu gewährleisten. Hierzu wird das stationäre Sirenennetz im Kreis Gütersloh wieder ausgebaut. In der Stadt Gütersloh existieren 15 stationäre Sirenen. Zusätzlich werden vier mobile Sirenen bei der Feuerwehr Gütersloh vorgehalten (je eine bei der Berufsfeuerwehr und den Löschzügen Avenwedde, Gütersloh und Spexard) Um die Warnsignale in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurde im Jahr 2017 an jedem ersten Quartals-Samstag der neue Warnton "Warnung vor Gefahren" ausgesendet. Dieser ist ein ein Minütiger auf- und abschwellender Warnton, so wie er bis in die 1990ger Jahre zur Warnung vor Luftangriffen galt. Die Bürger sollen im Ernstfall dann die regionalen Radiosender einschalten um weitere Informationen über die Gefährdungslage zu erhalten. Nach einer einminütigen Pause folgte dann der neue, einmenütige Dauerton zur "Entwarnung".